Vita

Alexander Rumpf stammt aus einer Musikerfamilie und erhielt frühzeitig Unterricht in Klavier, Trompete, Violoncello und Orgel. Nach dem Abitur studierte er Dirigieren in Düsseldorf und Evangelische Kirchenmusik in Köln. Entscheidende Impulse erhielt er durch Herbert von Karajan, dessen Assistent er während der Oster- und Sommerfestspiele in Salzburg Anfang der 80er Jahre war. Noch während einer zweijährigen Förderung in der Bundesauswahl des Deutschen Musikrates trat er 1984 sein erstes Engagement am Staatstheater Darmstadt unter GMD Hans Drewanz an. Durch baldige Nachdirigate und eigene Einstudierungen erlangte er erste Repertoirekenntnisse und stieg in den acht Jahren in Darmstadt vom Solorepetitor zum Ersten koordinierten Kapellmeister auf.

Von 1992 bis 1997 war er als Erster Kapellmeister und stellvertretender GMD am Theater Hagen engagiert; es folgte von 1997 bis 2001 die Verpflichtung in gleicher Position am Theater Dortmund, wo er mehrere deutsche Erstaufführungen und zwei Uraufführungen dirigierte. 

Mit Beginn der Spielzeit 2001/2002 wurde Alexander Rumpf zum Generalmusikdirektor am Oldenburgischen Staatstheater ernannt, dem er durch zahlreiche Opernpremieren zu überregionaler Aufmerksamkeit verhalf. Das Konzertleben der Stadt Oldenburg prägte er nicht nur durch die stilbewusste Pflege der Klassik und der großen Symphonik, besonders von Bruckner, Mahler und Schostakowitsch, sondern auch durch langfristig angelegte Zyklen, wie der Aufführung aller orchestralen Werke von Alban Berg. In seinen Komponistengesprächen und Werkstattkonzerten hat er neue Publikumsschichten gewinnen und an die Zeitgenössische Musik heranführen können. Besonders lag ihm auch daran, andere Musikschaffende der Stadt - etwa bei den Aufführungen von Benjamin Brittens „War Requiem“ oder Leoš Janáčeks „Mša Glagolskaja“ - einzubinden.
Nach acht Jahren als GMD hat Alexander Rumpf mit Ablauf der Spielzeit 2008/2009 das Oldenburgische Staatstheater verlassen und war bis 2015 besonders dem Tiroler Landestheater Innsbruck verbunden, davon drei Jahre als Chefdirigent.

Alexander Rumpf gastierte bei renommierten deutschen Rundfunk- und Sinfonieorchestern und an namhaften Opernhäusern wie der Kölner Oper und der Staatsoper Hannover. Im Jahre 2002 debütierte er mit „Der Fliegende Holländer“ an der Deutschen Oper Berlin. Auslandsgastspiele führten ihn u. a. nach Venezuela, Taiwan und zur Mährischen Philharmonie nach Olomouc. Regelmäßig dirigierte er das BBC Symphony Orchestra London. Im November 2004 erfolgte mit Ligetis „Le Grand Macabre“ sein überaus erfolgreiches USA-Debut an der San Francisco Opera.
Im Frühjahr 2014 dirigierte er die Neuproduktion von Emmerich Kálmáns "Gräfin Mariza" an der Volksoper Wien.

In den nun über dreißig Jahren seiner musikalischen Laufbahn hat Alexander Rumpf eine umfangreiche und zeitnah abrufbare Kenntnis des großen Repertoires erworben. So übernahm er jeweils innerhalb eines Tages am Karfreitag und Ostersamstag 2009 an der Oper Chemnitz die Wiederaufnahme von Wagners "Der fliegende Holländer" und eine Vorstellung von "Tristan und Isolde", sowie am Ostermontag 2015 die Aufführung von Wagners "Lohengrin" am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Sein Sinn für orchestrale Klangkultur, seine Fähigkeiten in der Begleitung der Bühne und seine Flexibilität in der Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Ks. Brigitte Fassbaender, Uwe-Eric Laufenberg und Bruno Klimek führen zu begeisternden Opernabenden. Im Jahrbuch 2009 der Opernwelt erhielt er eine Nominierung als „Dirigent des Jahres“ für seine Interpretation der „Lady Macbeth von Mzensk“ von Dmitri Schostakowitsch.

Von Alexander Rumpf liegen Einspielungen der Opern „Kniefall in Warschau“ von Gerhard Rosenfeld, „Macbeth“ von Ernest Bloch und „Der arme Heinrich“ von Hans Pfitzner vor. Eine CD mit Werken des Oldenburger Hofkapellmeisters Albert Dietrich mit dem Oldenburgischen Staatsorchester ist bei cpo erschienen. Die Mitschnitte der Konzerte mit Brittens „War Requiem“ und Janáčeks „Mša Glagolskaja“ zusammen mit Bruckners „Te Deum“ liegen als Eigenproduktionen des Oldenburgischen Staatstheaters vor. Die Innsbrucker Produktion von Catalanis „La Wally“ ist bei Capriccio als DVD erschienen.

Mit Beginn des Wintersemesters 2015/2016 wurde Alexander Rumpf zum Professor für Dirigieren und Leiter des Hochschulorchesters an die Hochschule für Musik und Tanz in Köln berufen.